ANKE-TIPPS: Was Sie über Ihre Krankenversicherung in Spanien wissen sollten

Willkommen in Spanien! Wir möchten Ihnen das spanische Gesundheitssystem erläutern, das sich stark von dem anderer Länder, wie Deutschland unterscheidet.

Zunächst gibt es einen großen Unterschied zwischen der öffentlichen und privaten Gesundheitsfürsorge gibt, wobei die Kombination beider Systeme die beste Form des Schutzes darstellt:

Die öffentliche Gesundheitsfürsorge wird von der Sozialversicherung gewährleistet: Wenn Sie im Rahmen eines spanischen Arbeitsvertrags arbeiten oder selbständig sind, sind Sie automatisch durch das Sozialversicherungssystem abgedeckt (unabhängig von Ihrem Einkommen). Es gibt andere Möglichkeiten, sich für die öffentliche Gesundheitsversorgung* zu qualifizieren. Im Rahmen des Sozialversicherungssystems haben Sie Anspruch auf Primärversorgung in den so genannten PACs, das Ihrem Wohnort am nächsten liegt. Dort wird Ihnen ein Allgemeinmediziner zugewiesen. Um einen Facharzt aufzusuchen, müssen Sie zunächst einen Termin bei Ihrem Hausarzt vereinbaren, der Sie an den Facharzt überweist. Medikamente (ganz oder teilweise), diagnostische Hilfsmittel, Operationen und Krankenhausaufenthalte sind eingeschlossen, allerdings nur in den eigenen Krankenhäusern der Sozialversicherung.

Die private Gesundheitsfürsorge umfasst private Ärzte und Krankenhäuser, die Sie entweder selbst bezahlen oder besser dafür eine private Krankenversicherung abschließen können. Es werden dann die Kosten übernommen, die in den Bedingungen Ihrer Police enthalten sind (da es sich um eine private Versicherung handelt, gibt es verschiedene Modalitäten). Diese private Krankenversicherung ersetzt nicht die Sozialversicherung, sondern ergänzt sie. Sie können Ihren Facharzt selbst wählen (ohne dass Sie von einem Allgemeinmediziner überwiesen werden müssen) und auch das Krankenhaus selbst bestimmen.

Was ist also besser?

• Die Sozialversicherung verfügt über ausgezeichnete technische und personelle Ressourcen. Bei schweren und komplizierten Krankheiten ist sie zweifellos die beste Option (und manchmal sogar die einzige, z. B. bei vielen Transplantationen, deren System in Spanien eines der besten der Welt ist). Gleichzeitig kommt es jedoch zu monatelangen Verzögerungen bei Besuchen von Fachärzten und Diagnoseeinrichtungen sowie bei der Planung von nicht lebensrettenden Operationen. Diese Verzögerungen sind auf den offiziellen Regierungswebseiten**= durchschnittlich 65 Tage für einen Facharztbesuch + durchschnittlich 135 Tage für eine Operation (Daten Oktober 2022) zu sehen. Das bedeutet, dass zwischen dem Besuch beim Spezialisten und der Operation mehr als 6 Monate liegen.

• Aus diesem Grund ist eine Privatversicherung von großem Vorteil: Sie ermöglicht Ihnen einen schnellen und einfachen Zugang zum Arzt Ihrer Wahl, und Sie können sogar mehrere ärztliche Meinungen einholen. Sie ermöglicht eine frühzeitige Diagnose, einen einfachen Zugang zu Kontrolluntersuchungen und im Falle einer Operation einen Krankenhausaufenthalt von wenigen Tagen oder Wochen in einem Einzelzimmer. Außerdem stehen die Kosten in einem ausgezeichneten Verhältnis zu den gezahlten Prämien und den versicherten Leistungsumfängen. Beachten Sie jedoch, dass nicht alle privaten Versicherungspolicen gleich sind, und es ist ratsam zu wissen, was in Ihrer Versicherungspolice abgedeckt ist (und was nicht).

Fazit: Wir raten Menschen, die sich für ein Leben in Spanien entscheiden, beide Arten von Schutz zu kombinieren:

• melden Sie sich bei der Sozialversicherung an mit mit einem der dafür vorgesehenen Formulare: In Spanien besteht glücklicherweise die Verpflichtung, alle Personen, die einen Notfall erleiden, bei der Sozialversicherung zu behandeln. Wenn Sie jedoch nicht über den entsprechenden Versicherungsschutz verfügen und die Regierung prüft, ob Sie über die finanziellen Mittel verfügen, stellt sie Ihnen eine Rechnung über die Kosten aus.
• Investieren Sie in eine private Versicherung, die Ihnen einen schnelleren und bequemeren Zugang zur Gesundheitsversorgung ermöglicht.

Haben Sie noch Fragen? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

*Neben der Erwerbstätigkeit gibt es in Spanien noch weitere Möglichkeiten, Leistungsempfänger des Gesundheitssystems der sozialen Sicherheit zu werden.

• Wenn Sie bereits in Ihrem Herkunftsland über die Sozialversicherung versichert sind, können Sie die Anerkennung in Spanien beantragen (mit dem Formular S1, das Sie in Ihrem Herkunftsland anfordern müssen). Normalerweise sind es die Rentner, die Anspruch darauf haben.
• Wenn Sie nicht in Spanien arbeiten, aber einen einjährigen Aufenthalt nachweisen können, können Sie sich für eine sehr günstige monatliche Gebühr anmelden (nur die Medikamente wären nicht inbegriffen, da es sich um eine Sondervereinbarung handelt).

**https://www.ibsalut.es/es/servicio-de-salud/transparencia/transparencia-en-datos-sanitarios/listas-de-espera/lista-de-espera-diaria-de-consultas-externas-y-quirurgicas .